Montag, 15. April 2013

Olen lukiolainen...entä sinä?

Soll heissen: Hei ich bin Schülerin aufm Lukio :)
Ich hoffe euch interessiert wie finnische Schule ist, obwohl die meisten wohl schon bei dem Wort Schule lieber weghören ;)
Ich habe gerade "hyppytunti" also Freistunde, was echt nett ist, aber nen bisschen langweilig, weil alle meine Freunde Unterricht haben. Unsere Schule ist im Vergleich zu einer deutschen Schule wahrscheinlich nicht so gross, denkt ihr erstmal. Wir sind ungefähr 650 Schüler hier, was klein klingt, aber wir haben nur die Klassen 10-12 auf einem Lukio, man kann es sich also wie die deutsche Oberstufe vorstellen. Das Schulgebäude sieht jetzt nicht unbedingt total einladend aus, aber innendrin ist alles sehr freundlich gestaltet. Wenn man reinkommt, ist direkt links der Kiosk (dessen Öffnungszeiten ich immer noch nicht geschnallt habe) und zwei Getränke Automaten. Davor sind lauter runde Tische mit Stühlen drumrum und eine richtig grosse Fensterfront nach draussen. Das ist mir auch aufgefallen. In Finnland müssen Fenter gross sein ;) Damit Licht reinkommt.... Hinterm Kiosk ist der Aufzug, alles hier in der Schule ist rollstuhlgerecht gestaltet. Ausserdem gibt es einen schuleigenen Psychologen und eine Krankeschwester und noch einen Hörsaal, wo man Hör-Sprechübungen machen kann. Im Untergeschoss findet man einen Spiegelsaal, wo Tanzklassen drin stattfinden und eine kleine Kindertagesstätte, aber auch das Auditorium, ein grösser halbrunder Saal, wo die Musikstunden drin stattfinden, So stelle ich mir den Vorlesungssaal in einer Uni vor. In dem Neubau der Schule ist alles sehr modern eingrichtet, Hier grinst einen ein sonnengelb von der Wand an und die Klassen haben Wände aus Milchglas. In einigen Klassen gibt es Smartboards, ungefähr fünf oder sechs. meistens für die naturwissenschaftlichen Fächer und die Lehrer wissen auch wie man damit umgeht ;) Im zweiten Stock hängen überall Bilder aus dem Kunstunterricht an den Wänden, die meisten davon sind richtig gut. Hier befindet sich auch die kleine Bibliothek mit Glaswänden (welch ein Wunder), ein grosses rotes Sofa und Computer. Dann gibt es noch das dritte Stockwerk, in dem eigentlich nix besonderes zu finden ist, ausser Klassenräume.
Zum Thema Technik: Wir haben min. 4 Computerklassenräume, dazu sind noch welche im ersten und zweiten Stock freizugänglich, wo ich gerade rumhänge;) In den Pausen hängen hier die ganzen Nurts vorm Bildschirm rum und spielen und die meisten gehen kurz auf Facebook usw. Wenn mich nicht alles täuscht gibt es hier sogar freizugängliches WLAN und wir dürfen die Handys die ganze Zeit anlassen und sie auch im Unterricht benutzen, um Infos rauszufinden. Im generellen sehen die Lehrer die Handys nicht so gerne aufm Tisch, aber wenn können sie nur was sagen, aber keinnem die Handys richtig wegnehmen. Jede Klasse hat einen Pc für den Lehrer und es wird nur richtig selten an die Tafel geschrieben, weil alles mit nem Beamer auf ne Leinwand projeziert wird, die an den Computer angeschlossen ist und an ein Gerät, was praktisch wie ein Overheadprojektor funktioniert, wo man aber keine Folien braucht.
Was besonders ist in Finnischen Schulen: In Finnland dutzt man praktisch jeden und es wird sich auch nur mit Vornamen vorgestellt. D.h. ich duze meine Lehrer und sie mich. Mein Lateinlehrer war ganz entsetzt, als ich ihm erzählte, dass wir unsere Lehrer duzen müssen. Er meinte nur, wie doof das den sei. Auch wenn wir die Lehrer du7zen, heisst das nicht, dass die Schüler weniger Respekt vor dem Lehrer hätten. In Finnland haben die Menschen im Allgemeinen viel mehr Respekt vor dem Anderen und das Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern ist viel freundlicher, weshalb es auch viel motivierender ist zu Lernen.
Und es gibt das kostenlose Schulessen, worauf die Finnen einfach nur verdammt stolz sind. Die Städte kriegen quasi Geld von der Regierung, aber man merkt schon zwischendurch, wenn das Geld knapp wird, weil es pro Schüler vielleicht ungefähr ein Euro ist. Dann ist das Essen nicht so mega gut. Finnisches Essen enthält im Allgemeinen nicht viele Gewürze, aber hier in der Schule ist es oft ein wenig geschmacklos, was ich echt gewöhnungsbedürftig fand am Anfang. Aber man gewöhnt sich wirklich dran und es ist garantiert essbar. Um so mehr freut man sich dann auf die guten Sachen. Zum Beispiel Puuro. Das ist Brei, also Hafer-,Griess oder Milchreis und es ist mein Lieblingsessen in der Schule. ;) Aber an sich ist das, was wir hierin der Schule essen, schon gesund und ausgewogen. Und es gibt immer Salat dazu, aber  Nachtsch gibt es nur an besonderen Tagen, z.B. Feiertagen.
Der Unterricht dauert 75min und es wird nicht so viel Wert auf aktive Beteiligung gelegt. Manche Lehrer machen es schon, aber es ist noch lange nocht so viel wie in Deutschland. Hier ist viel mehr eigenverantwortliches Lernen gefordert. Und es ist so, das du gewisse Leistungen bringen musst, um überhaupt aufs lukio zu kommen und das muss auch so bleiben. Deshalb habe ich den Eindruck, dass finnische Schüler im Allgemeinen auch ein bisschen motivierter sind, als wir Deutschen ;) Aber es gibt auch viel mehr Pausen in der Schule. Immer 15- 20 min und dann länger, wenn man Mittagspause hat.
Und Feueralarm bei -20 Grad im Winter hat auch was, lasst es euch gesagt sein. Vorallem ohne Jacke. Naja, wir durften nach fünf Minuten wieder rein, aber trotzdem. :D Kann uns in Deutschland nicht passieren :D Nur eine von den ganzen Stories aus der Schule ;)
Bis bald
Laura

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